Sonntag, 14. September 2014

Deutschland, kein Aufstand, nirgends

Die Heftigkeit der Angriffe auf Juden in diesem deutschen Sommer hat manche überrascht.
Zumindest hat es die deutschen Juden zu einem Aufstands-Aufruf veranlaßt.



Das Ergebnis ist hier zusehen. - Die deutschlandweite Demo am Brandenburger Tor, Sonntag, den 14. September 2014, ist in vollem Gang.
Die Teilnehmer muß man quasi mit der Lupe suchen.


Da helfen auch so schön selbst gemalte Plakate nichts.
Vor allem, wenn sie nicht einmal mit bis zur Demo genommen werden.



Da stehen sie, ausstellungsreif, hunderte Meter vor dem ersten Demonstrant. Aber die Passanten kümmert's nicht.




Schneider spricht. Man solle beim Gazakrieg nicht die Opferzahlen zählen. Die sprächen nur für Schutzschild-Menschenterror. Herr Kardinal Marx spricht, sogar voller Leidenschaft. Man nimmt es ihm ab, hört zu.



Manche haben die eindeutigen, klaren Plakate mitgebracht.



Ein Großteil der Demonstranten, vielleicht zwei Drittel, kennt sich aus. 
Es sind Juden.



Dann kommt die Bundeskanzlerin. Ihre Worte kommen auch an - denn sie kommen von Herzen-. Vielleicht ist ihr dieser Tag zu verdanken. 



Wichtige Leute haben gesprochen. Leute, denen man es fast allen auch, einigermaßen, abnimmt. Merkel hat sie wohl alle dahin gezwungen. Wie gut.



Sie haben für Deutschland gesprochen. Für die Christen. Für die Juden.



Aber es hören fast nur Juden zu.



Wo sind die anderen?



Die Siegerin, die Ruferin, der Demonstrant. Berlin.



Die großen Reden, die kleine Demo - schnell vorbei. Keine Minute für Zeremonien! Keine Zeit.



Wofür all die Offiziellen keine Zeit hatten - das holen die kleinen Leute im Kleinen nach.
Juden stimmen die Hatikva an.



Juden singen, Juden tanzen. Vor dem Brandenburger Tor. Noch.
Denn noch gibt es Polizeischutz.



Der Trompeter ruft und spielt die jüdischen Weisen.



Er spiel das jüdische, israelische Lied.



Und die Juden tanzen.
Nur sie. Nur heute. Nur hier.



Einmal hier Jude sein.



Sie sind unter sich. Deutsche sind beim Aufstand sitzen geblieben.



5000 wären da gewesen, sagen die einen. Achttausend gar, sagen die anderen. Die, die dabei waren, stimmen der Polizei zu: Vielleicht 3000?



Und alle sind nach gut einer Stunde schon wieder fort.
Nur die Juden tanzen. Noch.





Nur die Juden tanzen und sind wachsam. Ganz für sich.



Nur Kardinal Marx sagte: "Wir gehen zusammen, bis ans Ende der Welt!"




Wo sind die Deutschen geblieben?



Junge Juden und alte Juden sind da. Einmal den Platz ohne Angst, die Polizei im Rücken.



Sie lassen sich nicht stören von denen, die stören wollen und überall hier sind: Salafisten, Islamisten, Hamasisten, Jesusfromme. Missionare jeder Art. Keine Freunde.



Die Trompete erklingt. Als sei hier Jericho. Als sei das Schtetl da. Es ist Berlin. Das leere Berlin.




Die einsame israelische Fahne im Wind.
Was haben Juden mit Israel zu tun?


In Berlin? Da ist man kurz nach kurzem Beginn schon wieder dahin... und dabei, die Parolen zu entsorgen.



Parolen, auch nur hausgemacht, von der jüdischen Gemeinde mitgebracht.



Deutschland steht auf.


  
Deutschland steht.




Das ist Berlin, das ist Deutschland. Das ist eine Großdemonstration. 


Die Plakate entsorgt. Passanten warfen sie wütend über die Hecke.
Zu viel Israelfreundschaft auf einmal.












Okay. Entsorgt.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du bist ja soooo schnell. ... Dabei dachte ich, ...
Bin gerade eben nach Hause gekommen. Alles hat super geklappt!
Danke für das volle WE (was auch Deinem Einsatz zu verdanken ist!)
Liebe Grüße!

rain hat gesagt…

Das "volle Wochenende" im leeren Berlin... Jedenfalls, soweit es die Straße zum 17. Juni angeht... leer, nachmittags, wenn es Sonntag ist...und Herr Graumann ruft. Danke, daß Du so einen weiten Weg gemacht hast, um trotzdem die Straße zu füllen!